Donnerstag, Oktober 16, 2008

Farbenmeer, Kaffee und wenig Tiefe



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Ich esse Käsekuchen, ich trinke an abgestandenem Apfelsaft. 
Er schmeckt nach Wein, mir geht es schlecht.
Manchmal sagten wir uns, dass es wieder wird, dass ein Punkt in Wirklichkeit kein Punkt sein muss, dass es Seiten gibt, die vertauschbar sind. Seit ich Käsekuchen esse, ist alles anders. 
Wir sind Fremde wenn wir uns reden hören, wenn ich sage, dass es mir schlecht geht, nur damit du ein bisschen mitleiden kannst. Du tust es nicht. 
Du trinkst Prosecco, isst Kirschen und Streuselkuchen den ganzen Tag. Trotzdem wirst du nicht fett so wie ich, trotzdem sagst du immer wieder du weißt wie das ist. Ich sage wie ich denke und immer wieder nickst du, doch du würdest das nicht tun, wenn du tatsächlich wüsstest wie die Dinge sind. Ich esse, du redest, wir nicken und denken, wir sind die armen kleinen, aber wir beide wissen doch, mir geht es schlechter. Weil du das nicht zugeben kannst, erzählst du mir immer wieder dasselbe, solange bis ich denke, es wäre etwas neues Schlimmes. Schlimm. Irgendwann haben wir begonnen aufzuschreiben, was falsch läuft. Lange, zähe Worte haben wir verfasst, damit es schöner klingt, wie du gesagt hast, was es nicht tat.  Irgendwann warf ich einfach alles weg. Ich vergrub es tief in der blauen Tonne. Dafür hasst du mich.
Wenn ich Musik höre, dann macht es bei mir klick, wenn du sie hört, dann hörst du sie bloß.
Du sagst immer, du weiß wie es klickt, aber in Wirklichkeit hörst du doch nur ein Rauschen. 

Der Post hätte auch Regenpost Nummer 3 heißen können, ja. 
Scheiß Mathe, Scheiß Regen und so weiter. 
(Dafür ist der Text lustig, jedenfalls hat er Ambitionen dazu, oder vielleicht ist das auch bloß mein verdrehter Humor!)