Sonntag, Januar 11, 2009

Schnee von gestern



Bullerbü-Wetter und Glitzerschnee vom Feinsten, das lässt selbst mich, einen Menschen der eigentlich viel lieber grün& blau bevorzugt, nicht kalt. Genug der Wortgewitzheit, kommen wir zu Veränderungen. 
Zum Beispiel dem neunen Jahr ("Hallo"),  dem letzen Halbjahr meines Lebens (ohgott!) und einem leicht abgeänderten Design (Mr.Blog ist doch noch nicht tot) hier. Die Erwartungen an das Jahr, dass ja den Ruf eines RAF-Terroristen hat, sind erwartungsgemäß (hihi) trotzdem hoch. Hallo Abi, hallo darauffolgende Leere. 

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Wenn Menschen verschwinden, dann tun sie es immer in Menschentrauben. Erst siehst du sie noch, direkt vor dir, den Nacken in reichweite und dann sind sie verschwunden, um eine Ecke und als du auch um genau diese Ecke läufst, sind sie weg, haben sie ihren Zauberkoffer aufgemacht und sich weggewünscht. Vielleicht sind sie auch stehen geblieben, in der Menge und haben sich auffressen lassen von den Massen, kurz bevor du in sie herein gelaufen wärst. Dann siehst du sie nicht wieder, nicht wenn du sie bereits verloren hast, dann wirst du den Nacken von andern für ihre halten und es bitterlich bedauern, wenn du sie antippst und sie dich verwirrt anstarren. Was bleibt dir, als ein „sorry“ zu murmeln, weiter zu irren und nach verdächtigen Nacken Ausschau zu halten, solange bis dein Hals vom recken verrenkt ist, deine Augen vom Starren tränen und deine Beine schwer und blau sind, weil auch andere Menschen auf der Suche sind, in dich hinein laufen und um sich treten. Solange bis du eine andere Richtung einschlägst und die gesuchten, die nicht gefunden werden wollen, friedlich fliehen zu lassen. Du setzt dich auf eine Mauer neben dem Chaos und schließt dich mich anderen Verlorenen kurz. Ihr lauft und haltet euch an den Händen, die feucht und kalt sind, solange bis eine Ecke kommt die zu klein ist um zusammen zu bleiben, bis ihr euch los lässt und einer verloren geht, bis einer, der du bist, seinen Hals reckt um vertraute Nacken zu erhaschen.

Auf ein grandioses Jahr voller vertrauter und fremder Nacken, dezente Leere und revolutionäre Hochgefühle!