Freitag, Juli 24, 2009

Freitag, März 06, 2009

If you were falling, then i would catch you...


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Ein Händchen fürs Glück haben wir beide nicht. Auch Händchen halten ist nicht für uns. Zwei Leben haben wir, zwei Hüte, zwei Hände, jeweils natürlich. Zwei Füße, jeweils, zum Fallen geeignet. Wie Betrunkene geistern wir umher. Geheim- oder Doppelargenten könnten wir sein. Uns gegenseitig ausspionieren. Oder verwunschen, mit Schloss, mit Zuckerwatte. Wir sind nicht von dieser Welt. Wir könnten aber Honigkuchenpferde sein und uns gegenseitig aufessen. Wir würden auch Pferde stehlen und ans Ende der Welt reiten um dann festzustellen dass es das Falsche ist. Wir sollten tanzen, ab und an, und Purzelbäume rückwärts schlagen, so dass wir uns die Zähne mit dem Knie aushauen. Wir sind kaum verletzlich. Wir könnten wachsen und an uns scheitern. Vielleicht sollten wir auch groß werden und endlich glücklich, aber mal ehrlich, so viel Spaß, wie Kopfkino und Tapetenwechseln, macht es lange nicht und unsere Hände können immer noch aus dem Grab wachsen, wenn sie nicht glücklich miteinander sind.

Full dose of kitsch. As always. :)

Kommt zustande wenn Kopf- auf Hals- auf Nasen- auf Ohrenschmerzen treffen und sich glücklich vereinen. Mein jetziger Lebensabschnitt entpuppt sich als "full dose of malady"- mit all seinen Fassetten. Was red ich... man kennt das ja. -.-

Da hilft nur eins. Und DAS!


Sonntag, Januar 11, 2009

Schnee von gestern



Bullerbü-Wetter und Glitzerschnee vom Feinsten, das lässt selbst mich, einen Menschen der eigentlich viel lieber grün& blau bevorzugt, nicht kalt. Genug der Wortgewitzheit, kommen wir zu Veränderungen. 
Zum Beispiel dem neunen Jahr ("Hallo"),  dem letzen Halbjahr meines Lebens (ohgott!) und einem leicht abgeänderten Design (Mr.Blog ist doch noch nicht tot) hier. Die Erwartungen an das Jahr, dass ja den Ruf eines RAF-Terroristen hat, sind erwartungsgemäß (hihi) trotzdem hoch. Hallo Abi, hallo darauffolgende Leere. 

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Wenn Menschen verschwinden, dann tun sie es immer in Menschentrauben. Erst siehst du sie noch, direkt vor dir, den Nacken in reichweite und dann sind sie verschwunden, um eine Ecke und als du auch um genau diese Ecke läufst, sind sie weg, haben sie ihren Zauberkoffer aufgemacht und sich weggewünscht. Vielleicht sind sie auch stehen geblieben, in der Menge und haben sich auffressen lassen von den Massen, kurz bevor du in sie herein gelaufen wärst. Dann siehst du sie nicht wieder, nicht wenn du sie bereits verloren hast, dann wirst du den Nacken von andern für ihre halten und es bitterlich bedauern, wenn du sie antippst und sie dich verwirrt anstarren. Was bleibt dir, als ein „sorry“ zu murmeln, weiter zu irren und nach verdächtigen Nacken Ausschau zu halten, solange bis dein Hals vom recken verrenkt ist, deine Augen vom Starren tränen und deine Beine schwer und blau sind, weil auch andere Menschen auf der Suche sind, in dich hinein laufen und um sich treten. Solange bis du eine andere Richtung einschlägst und die gesuchten, die nicht gefunden werden wollen, friedlich fliehen zu lassen. Du setzt dich auf eine Mauer neben dem Chaos und schließt dich mich anderen Verlorenen kurz. Ihr lauft und haltet euch an den Händen, die feucht und kalt sind, solange bis eine Ecke kommt die zu klein ist um zusammen zu bleiben, bis ihr euch los lässt und einer verloren geht, bis einer, der du bist, seinen Hals reckt um vertraute Nacken zu erhaschen.

Auf ein grandioses Jahr voller vertrauter und fremder Nacken, dezente Leere und revolutionäre Hochgefühle! 


Samstag, November 22, 2008

Irgendwann im November

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Mein Kopf ist schwer. Manchmal denke ich, ich trage Steine mit mir, aber in meinen Taschen sind höchstens ein paar Körner Sand. Ich laufe den Leuten, die ich nicht kenne, hinterher, weil ich denke, vielleicht haben sie einen gescheiten Plan zu verfolgen, aber sie suchen ja doch nur den nächsten Imbiss oder die nächste Zigarette im Automaten. Ich weiß noch immer nicht wie es weiter geht und im Grunde sind die Momente, an die ich mich erinnere immer absurd. Sie stimmen vielleicht gar nicht, sie spielen mir nur was vor, damit ich innerlich schmunzeln kann oder mich einfach nur aufrege. Ich ziehe an den Wollfäden meines Schals und werfe sie, wie eine Spur, hinter mich. Ich hoffe, vielleicht wird mich jemand suchen. Während ich gehe und werfe und alle par Meter stehen bleibe und um mich starre, weil ich ja die Eigentliche bin, die auf der Suche ist, höre ich hier und da Stimmen, die mir Dinge zuwerfen und ich sie meist zu ungeschickt auffange und sie dann nicht mehr verwerten kann, oder will. Um mich herum ist es wie, als wäre überall Schneegestöber, ich sehe Flocken und Teile und weißes Rauschen, aber denn Sinn dahinter sehe ich nicht. Ich sage Sachen, die ich einmal für klug empfand, sobald ich sie jedoch frei lasse verirren sie sich in der Kälte, frieren ab oder werden zu einem unaufhaltsamen Gestöber. Ich denke manchmal wäre es einfacher auszusteigen. Dem Gestöber Gegenzusetzen und fortan nur noch in Schaumblasen zu baden. Vielleicht wäre mein Kopf plötzlich leicht und es würde keine Steine an meinen Beinen baumeln müssen, die gar nicht vorhanden sind. Als ich dann ankomme, an dem Ziel, das man mir empfahl, sehe ich vor lauter Flocken meine Hände nicht, die versuchen die restlichen Sandkörner aus den Jackentaschen zu kratzen. 

Abiparties kollidieren mit andern Parties und werden vermischt mit einer ordentlichen Portion Schlaf- und Rastlosigkeit. Dann kann man nur darauf warten, dass man eine Schneeflocke mit der Zunge auffängt, dass nur der kleine Zeh abfriert und dass irgendwann ein Minicar auftaucht. Die Gefahr dabei umzukommen, den Mut und den Verstand zu verlieren, ist allerdings groß.  

Irgendwann im November hört man Death Cab for Cutie


Mittwoch, November 05, 2008

der Fimmel & ich

Halb Freistunden/ halb Schwänzstunden absitzen. Traumel zwischen Euphorie und Missmut. 

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Wenn du lachst, dann gibt es nur einen Grund dafür. Du hasst mich, du willst dass ich leide. Du lachst, du wirst deinen Kopf in den Nacken und trommelst mit der flachen Hand auf den Tisch, der uns trennt. Wenn du redest, dann mit dem Unterton, der mich zur Weißglut bringt, wenn du eine Pause machst atmest du so laut aus, dass ein Wind von Atmen um meinen Kopf bläst und mich erstarren lässt. Du grinst, höhnisch, lächelnd, eiskalt und so wie es Leute sonst nur in Horrorfilmen schaffen. Du wirfst mir vor, ich sei ein Frack, du sagst ich solle was sagen, ich solle ein bisschen Stumpfsinn verbreiten und dich glücklich machen. Ich schweige, weshalb du summst und meine Gefäße zum Vibrieren bringst. Mein Atmen stockt, du lachst, leise und wie eine Biene.  Dann kommst du neben mich, stinkst mich mit deinem Atmen an und tippst mir auf die Schulter. Ich zucke, du tust es wieder. Dann fährst du dein Tippkonzert zusammen mit dem Trommeln, dem Bein wippend an meinem weiter aus und tust das mit einer Andacht, dass mir schlecht wird. Es folgen Kusshände und Grabscher. Du hasst mich, du willst dass ich dir Teller um die Ohren werfe. Ich sitze und denke mir ein Aquarium. Ich denke, ich zähle Fische, während du mir Dinge ins Ohr schreist und dazwischen irgendetwas zwitscherst. Alles das tust du, damit ich dich hassen kann- 

Was ich nicht tue. 

Donnerstag, Oktober 16, 2008

Farbenmeer, Kaffee und wenig Tiefe



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Ich esse Käsekuchen, ich trinke an abgestandenem Apfelsaft. 
Er schmeckt nach Wein, mir geht es schlecht.
Manchmal sagten wir uns, dass es wieder wird, dass ein Punkt in Wirklichkeit kein Punkt sein muss, dass es Seiten gibt, die vertauschbar sind. Seit ich Käsekuchen esse, ist alles anders. 
Wir sind Fremde wenn wir uns reden hören, wenn ich sage, dass es mir schlecht geht, nur damit du ein bisschen mitleiden kannst. Du tust es nicht. 
Du trinkst Prosecco, isst Kirschen und Streuselkuchen den ganzen Tag. Trotzdem wirst du nicht fett so wie ich, trotzdem sagst du immer wieder du weißt wie das ist. Ich sage wie ich denke und immer wieder nickst du, doch du würdest das nicht tun, wenn du tatsächlich wüsstest wie die Dinge sind. Ich esse, du redest, wir nicken und denken, wir sind die armen kleinen, aber wir beide wissen doch, mir geht es schlechter. Weil du das nicht zugeben kannst, erzählst du mir immer wieder dasselbe, solange bis ich denke, es wäre etwas neues Schlimmes. Schlimm. Irgendwann haben wir begonnen aufzuschreiben, was falsch läuft. Lange, zähe Worte haben wir verfasst, damit es schöner klingt, wie du gesagt hast, was es nicht tat.  Irgendwann warf ich einfach alles weg. Ich vergrub es tief in der blauen Tonne. Dafür hasst du mich.
Wenn ich Musik höre, dann macht es bei mir klick, wenn du sie hört, dann hörst du sie bloß.
Du sagst immer, du weiß wie es klickt, aber in Wirklichkeit hörst du doch nur ein Rauschen. 

Der Post hätte auch Regenpost Nummer 3 heißen können, ja. 
Scheiß Mathe, Scheiß Regen und so weiter. 
(Dafür ist der Text lustig, jedenfalls hat er Ambitionen dazu, oder vielleicht ist das auch bloß mein verdrehter Humor!)

Freitag, Oktober 03, 2008

Comes out that...


Feiertage haben den selben ätzenden Geschmack wie Sonntage, das Wetter nimmt langsam seine Herbstgestalt an, auf Regen folgt Sonne, auf Sonne schwarz und anders rum. 
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Manchmal passiert es, dass ich innerlich einen Kopfsprung vollziehe, nur um nichts sagen zu müssen. Es ist kalt, so kalt, dass ich denke, es hat noch wenig Sinn, weiter zu machen. „Schneewittchen“ rufst du und vielleicht sagst du auch „Hase“ oder „Trulla“ ich verstehe jedoch Schneewittchen. Ein Zimmer haben wir weiß gelassen, wegen mir und der Rest ist bunt und ein bisschen schäbig wenn man es von nah betrachtet. „Es ist schön.“ Sagst du. Ich nickte und schaue aus dem Fenster und sehe eine Frau mit roten Stiefeln und rotem Schirm durch die Gassen gehen. Du ziehst an meinem Rock und ich sage „mir ist kalt.“ Immer wenn ich das sage, wirst du wütend. Du denkst, mir ist kalt weil ich dich nicht liebe und ich denke, dass du mich nicht genug liebst. Auf die Idee, dass mir kalt ist, weil wir keine Heizung haben, kommst du nicht. Ich flüchte in die Küche und gieße mir einen Rest lauwarmen Kaffee in einen Pappbecher. Das Traumhaus, sagtest du immer. Das Traumhaus. Dass ich in eine Bruchbude ohne Heizung ziehen würde, hattest du mir verschwiegen. Auch das wir am Ende der Welt leben, weil du befürchtest hast, ich könne vielleicht gekiddnapt werden. Natürlich ist die Gegend hier, viel gefährlicher als die Stadt, aber dass brauch ich dir nun wirklich nicht zu erzählen. Wenn ich über den Boden laufe, macht der Teppich komische Krümmungen, so wie Wellen auf seichtem Wasser. Abends, wenn wir schlafen und du mir von unserm Traumhaus erzählst liegen wir eng und du fühlst mich zittern. Wir schlafen auf dem Wellenteppich, der so dreckig ist, dass es sich nicht mehr lohnt zu saugen, hätten wir denn überhaupt einen Staubsauber. „das Abendteuer ist groß“ hast du gesagt, als du mich rumgekriegt hast und endlich verstehe ich, was du damit gemeint hast. Den Schlafsack haben wir von meinen Eltern geliehen, an der Decke hängt ein Lampion, den du uns zur Einweihung geschenkt hast. „Schneewittchen..“ sagst du immer wieder und meine Wangen werden vor Kälte ganz rot. Wenn wir essen, dass heißt das, wir stehen und trinken Kaffee. Manchmal gibt es auch Trauben, wenn du von Markt kommst und Reste abgreifen konntest. Manchmal Brot und Tee, oder einmal gab es Suppe. Wir haben ja keinen Kühlschrank, bloß einen Wasserkocher. Wenn ich im weißen, leeren Zimmer sitze, wünschte ich Musik zu hören und den Boden vibrieren zu lassen. Den Wellenteppichboden. Ich lege mich dort in die Wellen und höre die Ratten unter mir flüstern und hoffe, dass du nach Hause kommst und dich mein Schneewittchen nennst. 

Aktueller Beitrag zum heutigen Partytag der Nachbarn. Rede fällt aus.