Samstag, Oktober 20, 2007

Jammertante


mit einem selig-hönischen Lächeln vom Leib getippt...

„ja so ist das.“ Jammerst du, und dass schon seit Stunden. Wie wäre das alles anders verlaufen, säßen und jammerten nicht immer noch hier, tränken nicht so viel abgestandenen Wein, der eine rauchig-bittere Note hat. Wohlmöglich hätten wir weniger zu leiden, wohlmöglich hätten wir sogar was zu lachen. Aber nein. Wir kichern zwar, aber wir meinen das was in uns steckt, was uns selbst so erschreckt, ist zum scheitern verurteilt. Wir wissen doch, wie das alles enden wird. Das ist ganz einfach absehbar. Wie so vieles- aber gut. Ich habe schlimme Befürchtungen, dass alles ganz einfach, blitzschnell enden könnte, jetzt hier, jetzt gleich, zack bum. Weg. Der Kummer, das Jammern, aber auch die Hintergründe, die Träume, die uns selbst tagsüber zum schlottern bringen. Wir haben ja sonst nichts. Nur das Lose, seidige Ding, gefüllt mit verbrauchter Luft. Toll. Schwankend tanzen wir umher, gefrustet von unser eigenen Existenz. Was hatten wir es auch schwer. Nicht, dass wir es nicht versucht hatten, das Leben an sich, aber auch die anderen Dinge; die Liebe, die Lust. Nein, aber man hatte uns verspottet, reihenweise ausgelacht. Was hatten wir nicht neu angefangen. Selbst wir, hatten erst gedacht, alles würde ganz anders verlaufen. Erst hatten wir sogar etwas wie Leichtigkeit empfunden, später dann war sie uns auf den Kopf gefallen, krachend, schmerzend, wir hatten uns dermaßen verschätzt. Nicht, das wir das nicht geahnt hätten, nein. Aber jeder ist naiv, am Anfang, jeder glaubt ja immer zuerst an das Gute. Tückisch, gar hinterhältig hat er uns verpfiffen, der Optimismus, der schimmernde Seifenblassenglanz. Und doch, wir gaben nicht auf: Nicht sofort jedenfalls, ich betone noch mal, es war eine Prozedur. Wie lange es ging, ich weiß es nicht. Endlos. Gefühlte Epochen voll Schmerz, Rückschlägen, Endlosschleifen. Wir waren geduldig, vielleicht sogar herzlich, aber irgendwann, irgendwann haben auch wir einmal genug. Wir schwanken immer noch, tanzen in den immer größer werden Abgrund. Sich selbst helfen, dass wir nicht lachen. Irgendwann ist auch das Größte Selbst am Ende, abgelaufen. Da hilft auch kein Aufbaukurs, kein Sekt trinken mehr. Wo das Ende anfängt ist es schwammig. Erst merkt man nichts, aber dann ist es schon zu spät. Du grölst, wanderst am Grad des Verstandes, lachst und spuckst auf die Erde. Die Tarnung, weiß ich, wird so manche blenden, aber ich habe sie entlarvt. „Tarnungen sind was für kaputte Menschen!“ habe ich gejault und du hast „ja so ist das.“ Gejammert. Wobei wir wieder beim Anfang wären.


Genug. Ich hoffe ja immer, dass ihr das Ganze so (wenn überhaupt) lest, wie ich es mir denke, wenn ich es schreibe, weil ich ansonsten nämlich vermute, vielleicht ganz und gar nicht verstanden zu werden. Hach.



Hätte ich einen Wunsch frei, wünschte ich mich in den Flieger hinein. Möglichst far away...


tja Pech!