Montag, Januar 15, 2007

nobody knows.


Ich glänze mit einem neuner Tapete und minimalem Irritationen meines selbst, höre seltame Töne, ein Brummen, ein Dudeln, während mein Kopf platzen zu droht, während ich ringend nach Schlaf suche, wenn ich meine Hände und Füße nicht spüre, weil sie Eis sind und abwechslend Regen, mal Sonne betrachte, von meinem Fenster aus, wiegesagt weil ich friere und ich dann irgendwann verrückt werde, dann ist das doch nicht weiter groß wunderlich, auch wenn ich mich frage ob ich wirklich ich bin und ob wir wirklich wir sind. Also auch ob du du bist und so weiter...

*

Wie kannst du dir so sicher sein, dass du der bist, für den dich alle halten? Dass du nicht bist, wie du es gerne hättest, nicht so wie du vielleicht gesehen werden willst und auch wenn du jetzt so tust und frei von allem den Kopf schüttest, wie kannst du dir dann sicher sein, dass du es bist, dein Kopf, der sich schüttelt, der so ist, wie du es bist, wie du es wolltest und nicht irgendeine billige Kopie, retouschiert und geziert, graniert mit all dem Klimbim, dass dich verdeckt, zwar und mich auch beeindruckt, aber dich nicht du sein lässt? Ja, das ist kompliziert. Was also, wenn ich gerne so so wäre wie du, aber nicht so wie du denkst, dass du bist, sondern wie ich dich sehe, verstehst du? Ich sage mal so, es würde nicht funktionieren, von vorne rein, aber wenn dann hätte ich wenigstens gerne, dass du mich so siehst, wie ich bin. Also wirklich und echt, aber wer weiß schon wer er ist. Ja, das ist scheiße, ich weiß.

*
Ich muss gestehen, ein bisschen irritiert bin ich ja schon. Ich starre auf dein helles Shirt und begaffe ein paar Flecken, am Ärmel, sie könnten von unachtsam gegessener Schokolade stammen und am Rand, des Ausschnittes hängen noch ein paar Krümel, eines zu trockenen Brötchen und irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob ich hier wirklich hingehöre, hier zu dir und ich bin mir auch nicht sicher ob ich deine Krümel zählen möchte, aber ich tue es eben doch und wer weiß, vielleicht heitert es mich ein wenig auf, vielleicht lässt es mich auch all die echten Sorgen und Kümmernisse vergessen. Du schaust ein wenig bitter auf mich herab und ich schäme mich, so unachtsam gewesen zu sein, weil ich deinen Worten nicht ganz folgen konnte und mich von den besagten Flecken und Krümeln so einfach ablenken ließ. Ich schaue dir deshalb in die Augen und erschrecke, weil ich Gänsehaut bekomme, so wie einem wahnsinnigen Lied, das man nicht mehr aus dem Kopf bekommt und ganz laut hört, oder wie bei einem deja- vue, wenn man schon genau weiß was als nächstes passiert. Du blitzt, zeigst deine Zähne und fährst fort mit deinen Schwallen, die immer wieder an mir abprallen, denn ich kann mich beim besten Willen nicht konzentrieren. Mir kribbelt es viel eher in der Bauchgegend und ich erinnere mich an nasses Grass und heißes Feuer. Du schaust, ich lächele, auch darüber hin weg, was ich vergessen habe, was du als letztes gesagt haben könntest, denn eigentlich spielt das keine Rolle, eigentlich macht das jetzt auch nichts mehr aus. Du nimmst einen Schluck von dem bitteren Wein, den du bestellt hast und ich nicke, weil ich denke das es höflich seien könnte, dass du es vielleicht sogar mögen könntest. Ein Tropfen, des billigen Weines tropft auf deine Hose, aber du merkst das nicht und du redest jetzt wieder, aber ich höre nicht zu, ich nicke bloß ab und zu, ich stelle beide Ellbogen auf den Tisch und lasse meinen Kopf dazwischen baumeln. Du grinst und ich grinse, aber warum das alles, dass weiß ich nicht. Ich will es auch nicht wissen. Dein Haar verliert im Laufe dieser Beobachtungen immer mehr seinen ursprünglichen Glanz, du schüttelst es viel zu oft und streichst einige Strähnen hektisch hinters Ohr. Auch deine Haut war schon mal weicher, merke ich und fahre wie aus versehen über deine Hand, die auf dem Tisch liegt und der anderen beim gestikulieren zu sieht. Du hältst inne und wartest. Ich streiche ein paar mal drüber und du schaust in meinen fliegenden Blick. Dann machen wir so weiter wie bisher, du redest und ich zähle deine Krümel.


Zwei Happen auf einmal. Wenn es euch zuviel werden sollten halbiert es einfach, das hier oder euch selbst, schaft euch eine Kopie an und wenn das alles nicht helfen sollten, dann macht es so wie mein liebes Tina (Grüße grüße!), zieht euch ne Tüte übern Kopf und lasst den Bären ohne euch tanzen.

Gutes gelingen also.

...ach und was sagt ihr zu dem neuen dress hier?